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HOHER RIFFLER (3231m)

Alpine Skitour im Bereich des Hintertuxer Gletschers mit langer Abfahrt.

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Der Hohe Riffler ist eine Skitour in den Zillertaler Alpen, die durch Bahnunterstützung stark verkürzt werden kann. So trifft es sich ganz gut, dass Jana und ich an diesem Tag unseres Aufenthalts im Zillertal ohnehin „ein bisschen weniger“ machen wollten. So erscheinen uns 900hm im Aufstieg und über 1900hm in der Abfahrt als ein sehr schönes Verhältnis von Anstrengung und Spaß. Das Wetter ist nicht ganz optimal, aber brauchbar und darüber hinaus kommt mein Freund Thomas noch auf der Durchreise vorbei und begleitet uns an diesem Tag.

Der Hohe Riffler vom Spannagelhaus aus gesehen

Wir starten um 9:00 Uhr an der Talstation der Hintertuxer Gletscherbahn und fahren anschließend aufs Tuxer Fernerhaus (2600m). Von hier fahren wir zum Spannagelhaus ab und queren anschließend in Richtung Obere Schwarze Platte in das Tal hinunter. Die Abfahrt geht einigermaßen gut und schon bald stehen wir im Talgrund, wo wir auf etwa 2450m die Felle auf die Ski ziehen.

Nach der Abfahrt ins Tal im Bereich der Oberen Schwarzen Platte

Nun geht es ganz gemütlich auf den ersten 100hm nach Süden bevor wir anschließend nach Osten einschwenken und uns in Richtung Hoher Riffler orientieren. In ständiger Querung arbeiten wir uns immer höher und vergessen natürlich auch das Fotografieren nicht. Mit Thomas haben wir ja nicht nur einen Profi-Fotografen dabei, sondern auch ich habe wieder die Systemkamera dabei. So ist der Aufstieg nicht von „Rennen“ geprägt, sondern die meiste Zeit laufen wir nebeneinander und ich hole mir wertvolle Ratschläge zu Blendeneinstellung und Belichtungszeit.

Thomas und Jana unterhalb der Friesenbergscharte

Ganz gemütlich lassen wir es an diesem Tag angehen und wir haben auch keinen Stress, denn wir sind trotzdem in rund zwei Stunden am Gipfel angekommen. Vom Schwarzbrunner Kees ist traurigerweise nicht mehr viel übrig. Die Schneeüberdeckung ist trotz der geringen Schneelage in diesem schneetechnisch speziellen Winter ausreichend. So erreichen wir bequem die letzte Querung und den letzten Aufschwung in Richtung der Scharte links vom Gipfel des Hohen Rifflers.

Der Profi (links) und sein Praktikant (rechts)
Thomas am Schwarzbrunner Kees

Dort angekommen geht es die letzten 100hm auf der „Firnmütze“ hinauf zum Gipfel. Oben angekommen, sind wir überrascht, dass der Wind entgegen der Vorhersage lange nicht so stark ist. Auf 3231m kann es sonst doch etwas ungemütlich werden – so haben wir aber genug Zeit für einen kleinen Snack und auch die verschiedenen Objektive aus Thomas‘ Rucksack kommen zum Einsatz. Wieder gibt es Einiges an Nachhilfe für mich in Sachen Fotos und wir fotografieren so ziemlich jeden Berg in der Umgebung ab.

Links die Berliner Spitze, rechts der Große Möseler
Gefrorene-Wand-Spitzen und Olperer
Der Blick geht bis zum Großvenediger und der Dreiherrenspitze

Nach den letzten Bildern schnallen wir dann am Gipfelkreuz (dass es sowas in diesem Winter noch gibt!) die Ski an und fahren die ersten Meter ab. Hier ist der Abfahrtsspaß eher noch schwach ausgeprägt, denn der Wind der letzten Wochen hat große Windgangeln geschaffen, die für uns das Fahrvergnügen stark reduzieren. Ab dem Joch wird es dann besser und wir schwingen den obersten Steilhang hinunter. Die Querfahrt unterbrechen wir immer wieder durch ein paar schöne Schwünge talwärts. Hier ist es wichtig, nicht zu tief abzufahren – insbesondere bei schlechter Sicht – denn ein schlecht einsehbarer Steilabbruch lauert, wenn man sich zu tief aufhält.

Unterhalb der Gefrorenen-Wand-Spitzen angekommen, finden wir dann neben windgepresstem Schnee und Steinen auch ein bisschen Pulver vor. Wir drehen uns im nordseitig ausgerichteten Hang in Richtung Tal und schwingen hinunter. Ab hier sind es über 700hm aus dem Tal hinaus in Richtung Skigebiet. Entlang des Kunerbachs geht es im Tal hinaus und die Schwünge werden mit steigender Schneequalität immer schöner. Auf 2100m halten wir uns links, um einen Ausläufer der Spannagelabfahrt zu erwischen. Wir erreichen die Piste und fahren die letzten Meter hinunter zum Sommerberg-Sessel. Hier darf man, wenn man nicht zu genau nachfrägt, auch als Tourengeher mal eine Bergfahrt machen. Am Sommerberg angekommen, warten nochmal 500hm Abfahrt auf der Waldabfahrt, die keine regelmäßig präparierte Piste, sondern eine Skiroute ist. Für uns mit Tourenski genau richtig und so fahren wir mit viel Spaß durch den Wald hinunter nach Hintertux zur Talstation der Gletscherbahn. Der Tag klingt aus bei einer Tasse Kaffee und der nächste große Plan wird von Thomas und mir genauer besprochen.

Fazit

Der Hohe Riffler ist eine Skihochtour, die zumeist ohne Gletscherausrüstung gemacht werden kann. Lediglich bei schwacher Spaltenüberdeckung im Frühwinter ist Vorsicht geboten. Durch Hinzunahme der Gletscherbahn kann der Aufstieg signifikant verkürzt werden. Vom Tal ist die Tour sehr lang und anstrengend, aber auch gut an einem Tag machbar. Der Steilhang hinauf in das Joch links vom Gipfel sollte gut beurteilt und einzeln begangen werden, bei Vereisung sind Harscheisen hier sinnvoll.

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