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SIMILAUN (3599m)

Klassische Hochtour von der Similaunhütte auf den gleichnamigen Berg am Alpenhauptkamm.

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Die Ötztaler Alpen. Das größte Gebirgsmassiv der Ostalpen mit einigen der höchsten und abgelegensten Gipfeln Österreichs. Zwar weisen Bernina und Hohe Tauern noch ein wenig höhere Gipfel auf, aber die Menge an Dreitausendern ist in den Ötztaler Alpen beachtlich. Am Alpenhauptkamm erhebt sich zwischen Nord- und Südtirol im Naturpark Texelgruppe der Similaun. Mit einem Meter unter 3600m ist der Gipfel ein wenig niedriger und auch weniger schwierig als die benachbarten Gipfel Wildspitze (3768m) und Hintere Schwärze (3624m), jedoch auch von Norden her recht lang im Zustieg. Vom Bergsteigerdorf Vent steigen Jana und ich an einem schönen Frühsommertag Anfang Juli über den Fahrweg zur Martin-Busch-Hütte zu. Aufgrund einer Steinschlag-Warnung weichen wir bei warmen Temperaturen auf die andere Talseite aus, was sicher eine halbe Stunde extra Weg bedeutet. Bis zur Martin-Busch-Hütte ist sicher das Fahrrad ein sinnvolles Hilfsmittel, da man sich vor allem im Abstieg einen langen „Talhatscher“ sparen kann. Nach der Martin-Busch-Hütte ziehen ein paar Wolken auf und so beschleunigen wir unsere Schritte auf dem Weg zum Niederjoch. Dort angekommen verschwinden wir mit den ersten Regentropfen in der gemütlichen Similaunhütte. Auf dieser war ich bereits einige Male und wieder einmal bestätigt Hüttenwirt Markus mein gutes Bild von dieser Hütte. Da Jana und ich bereits zwei Jahre zuvor auf der Fineilspitze waren, sparen wir uns den obligatorischen Abstecher zur Ötzi-Fundstelle auf dem Hauslabjoch. Nach einem leckeren Abendessen genießen wir unser „Exklusiv-Lager“, da an diesem Tag wohl keine größere Menge an E5-Gängern auf der Hütte waren.

Da sich das Wetter am nächsten Morgen zunächst noch neblig zeigt, frühstücken wir ein paar Minuten länger und starten erst entspannt um 7:15 Uhr an der Hütte. Nach ein paar Minuten erreichen wir den Niederjochferner und legen die gezackten Freunde an die Schuhe.

Am Beginn des Niederjochferners bei gutem Wetter und schönem Firn

Am Seil geht es nun über den im Frühsommer noch gut eingeschneiten Gletscher in guter Spur aufwärts. In einem großen Bogen geht es immer steiler ansteigend langsam dem Gipfelhang zu, wo wir zuletzt auf einem breiten Grat die letzten Meter auf den Gipfel steigen.

Rückblick zur Similaunhütte mit der Fineilspitze und dem Hauslabkogel

Unschwierig erreichen wir nach knapp zwei Stunden ab der Hütte den Gipfel auf 3599m. An diesem Tag ist die Fernsicht exzellent und so genießen wir spektakuläre Weitsichten in Ortlergruppe und Bernina in der einen und bis in die Zillertaler Alpen auf der anderen Seite. Nach Süden öffnet sich die gesamte Bergwelt Südtirols mit den Dolomiten und dem schönen Panorama der Brenta.

Marzellspitze und Hintere Schwärze
Gipfelpanorama mit Ortlergruppe, Bernina, Weißkugel, Weißseespitze, Wildspitze und im Hintergrund die Stubaier Alpen

Wir bleiben eine ganze Weile auf diesem schönen und großen Gipfel. Anschließend steigen wir bequem auf dem Aufstiegsweg wieder zurück ins Niederjoch und genießen ein zweites Frühstück auf der Similaunhütte, bevor wir uns kurz nach 12 Uhr auf den Abstieg ins Tal machen. Ein längerer Abstieg liegt vor uns und am Ende der Tour stehen immerhin 18km auf der Uhr. Wir erreichen Vent am Nachmittag und genießen dort natürlich einen original Tiroler Topfenstrudel, bevor es zurück nach Sölden geht.


Facts zur Tour

  • Mühen: Etwas längerer Hüttenzustieg von Vent
  • Freuden: Tolle, sehr leichte Hochtour mit tollem Gipfelpanorama
  • Risiken: evtl. müssen später im Jahr Spaltenzonen umgangen werden
  • Aufstieg: 600hm / ca. 2:00h
  • Abstieg: 1700hm / ca. 4:00h
  • Exposition: West, Nord
  • Schwierigkeit: Hochtourenbewertung WS-
  • Charakter der Tour: Kurze Hochtour
  • Equipment: Gletscherausrüstung
  • Beste Jahreszeit: Juli-September, im Frühjahr auch mit Ski machbar

Fazit

Der Similaun ist eine einfache Hochtour, welche sich hervorragend für Einsteiger eignet. Der Hüttenzustieg ist von Süden aus dem Schnalstal steil und von Norden flach und lang. Auf den Gipfel sind es jedoch weniger als 600 Höhenmeter von der Hütte und es bestehen keine größeren technischen Schwierigkeiten. Später im Jahr muss man auf dem Niederjochferner einigen Spalten ausweichen. Für den Zustieg eignet sich bis zur Martin-Busch-Hütte das Mountainbike, denn dann geht der Abstieg sehr schnell.

Ein Gedanke zu „SIMILAUN (3599m)“

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