Kurze, aber skitechnisch lohnende Tour im Bereich der Lavarella- / Faneshütte.
Die Schneelage im Winter 2022/2023 ist bisher überaus dürftig. Trotzdem fahren Thomas, Lorenz, Hanna und ich direkt nach Weihnachten in die Dolomiten, um ein paar Skitouren zu machen, auch wenn die möglichen Optionen sich sicher einschränken. Schon ein paar Wochen vorher hatten wir mit der Lavarellahütte einen hohen Stützpunkt ausgewählt, der bis auf 2000 m eine gewalzte Spur bietet, sodass wir uns sicher waren, dass wir von dort aus, trotz des wenigen Schnees, ein paar schöne Touren machen können würden.

Wir treffen uns morgens am Parkplatz am Gasthaus Pederü und schicken ein paar Übernachtungssachen bequem per Ratrac hinauf auf die Hütte. Mitfahren möchten wir nicht, wir gehen lieber selbst hinauf. Die nächsten 500 Höhenmeter gehen wir gemütlich hinauf auf die Hochfläche, auf der sich die Faneshütte und weiter hinten die Laverallahütte befinden. Die Gegend ist landschaftlich ein einziger Traum – rundherum Dolomitengipfel und weit und breit keine Anzeichen von Zivilisation, abgesehen von den beiden Berghütten. Beide sind übrigens äußerst gemütlich und komfortabel – ideale Stützpunkte für mehrtägige Skitouren.


An der Hütte angekommen, überlegen wir noch eine Weile hin und her, ob wir in Richtung Antoniusspitze oder in Richtung Col Becchei starten sollen. Die Schneelage auf den südseitigen Hängen hinauf zur Antoniusspitze ist aber nicht nur gering, sondern schlicht nicht vorhanden und so entscheiden wir uns für den Col Becchei, wo bis zum Limosee hinauf in jedem Fall eine gewalzte Spur führt und wir so bis auf knapp 2200 m ohne Steinkontakt kommen. Es ist bereits Nachmittag, als wir zum Col Becchei aufbrechen, doch die weniger als 800 Höhenmeter dürften sich noch ausgehen. Wir gehen zügig zum Limosee hinauf und orientieren uns dort nach links in Richtung Col Becchei („Pareispitz“). Der wenige Schnee gibt uns das Rätsel auf, wie wir hier wohl ohne größere Schäden am Ski abfahren sollen. „Irgendwie geht es ja meistens doch immer“ ist unser Motto – immerhin ist das Wetter schön.




Wir arbeiten uns einen etwas steileren Hang hinauf und zuletzt geht es hinüber zum aussichtsreichen Gipfel. Kurz vor Sonnenuntergang stehen wir am Gipfel und genießen einen gewaltigen Rundumblick in die spektakuläre Bergwelt der Dolomiten. Wir treffen auf zwei weitere „Unverbesserliche“, die auch bei dieser dürftigen Schneelage auf Skitour gehen.





Zur Goldenen Stunde erleben wir einen faszinierenden „brennenden Himmel“ und genau in diesem Schauspiel fahren wir den ersten Hang hinunter. Der Schnee ist wesentlich besser als erwartet und wir schaffen es, schlimmere Kratzer im Ski zu vermeiden.


Weiter hinunter zum Limosee gehen sich nochmal ein paar wenige gute Schwünge aus, doch wir müssen auch schwer aufpassen, die Sportgeräte nicht zu sehr zu ramponieren. Ab dem Limosee gleiten wir auf der gewalzten Spur hinunter zur Faneshütte und schieben von dort noch hinüber zur Lavarellahütte, wo bereits das Abendessen auf uns wartet.

Fazit
Der Col Becchei ist eine kurze, aber recht spaßige Skitour. Keine langen Flachstücke, im oberen Teil schöne Abfahrtshänge und ein aussichtsreicher Gipfel – sicher ein optimaler Skitourengipfel im Bereich der Fanes- / Lavarellahütte
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super gsi!