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ROSSKOPF (2576m)

Hochwinterliche Skitour im Firsingtal auf den höchsten Gipfel um Hochfügen.

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Der Winter 2020/2021 ist in jeder Hinsicht besonders. Da wir Mitte Dezember ein paar Tage Urlaub haben, entschließen wir uns, für einen Tagesausflug in die Tuxer Alpen zu fahren. Von Hochfügen sind schon früh im Jahr Skitouren vom Tal aus möglich, da es im Herbst ordentlich geschneit hat. Ein bisschen Neuschnee verspricht Powder-Alarm und so fahren wir unser Auto von Fügen die Passstraße hinauf und parken am Zillertal-Shuttle. Mit dem Ziel Rosskopf starten wir in Hochfügen die erste „echte“ Skitour (drei Pistentouren zähle ich hier nicht dazu). Klirrend kalt ist es an diesem schönen Wintermorgen. Wir fellen an und steigen entlang der Rodelbahn in Richtung Pfundsalm-Niederleger das Tal an. Schattig ist es und die Kälte lässt uns zügigen Schrittes Strecke gewinnen. Nach ein paar Wegbiegungen verlassen wir den Wald, als wir hinter dem Niederleger schon den Talschluss erkennen können. Immer der Rodelbahn folgend wandern wir gemütlich immer weiter in das Tal hinein.

Vom Pfundsalm-Mittelleger geht es über ein paar schöne Hänge nach oben zum Sidanjoch

Am Pfundsalm-Mittelleger verzweigen sich die Spuren und nach kurzer Analyse entscheiden wir uns, den Firsingbach zu überqueren und ziehen nach links hoch in Richtung Sidanjoch. Die Hänge sind unberührt und so müssen wir die folgenden Höhenmeter spuren. Wir kommen an einer einsamen Alm vorbei, welche malerisch über dem Firsinggrund thront, allerdings natürlich ohne Bewirtung im Winter. So muss ein Riegel aus der Jackentasche für den Moment genügen. Auf dem Sidanjoch angekommen wenden wir uns nach rechts und folgend dem sanft ansteigenden Rücken in Richtung Gipfel. Immer wieder verlieren wir ein paar Meter Höhe, wenn wir die Spur ein bisschen links und rechts in den Hängen anlegen.

Rückblick nach Hochfügen kurz vor dem Sidanjoch

Gemütlich geht es mit wunderbarem Panorama im Angesicht der Zillertaler Alpen weiter nach oben. Unten erblicken wir die Rastkogelhütte und weiter hinten dominiert der gleichnamige Gipfel, welcher gleichzeitig die höchste Erhebung in den nördlichen Tuxer Alpen darstellt. Trotz Mittagszeit steht die Sonne recht tief – es ist immerhin nur eine Woche vor der Wintersonnenwende.

Hochwinterliche Stimmung in den Tuxer Alpen

Wir steigen zügig hinauf zum Gipfelaufbau und machen ein Skidepot. Die letzten Meter geht es unschwierig durch eine Rinne hinauf zum Gipfel. Dort angekommen genießen wir die tolle Rundumsicht mit Olperer und Rastkogel im Süden.

Blick in Richtung Zillertaler Hauptkamm

Wir können auf der Nordseite eine mögliche Abfahrtsroute erkennen. Diese verspricht deutlich mehr Abfahrtsspaß als es die Anstiegsroute vermuten lässt. Dort waren doch einige Flachpassagen, die das Vergnügen ein wenig stören würden.

Ausblick vom Gipfel zum Raskogel

Zurück am Skidepot fellen wir ab und machen uns abfahrtsbereit. Wir queren ein Stück auf der Nordseite bis man vom Gipfel gesehen ganz nach links gefahren ist. Anschließend beginnt eine tolle Pulverabfahrt, auf der man der logischen Linie nach unten in den Talgrund führt. Einige Schwünge im unverspurten Pulver (den wir tatsächlich am Rand des Hangs finden) lassen das Skifahrer-Herz höher schlagen.

Powder-Alarm im Firsinggrund

Dort angekommen orientieren wir uns nach links und nach einem kurzen Flachstück beginnt eine erneut tolle Abfahrt hinunter zum Pfundsalm-Mittelleger. Leider viel schneller als erhofft, ist auch dieser Spaß vorbei. Wir hätten sicherlich diese Art von Hänge den ganzen Nachmittag fahren können. Der Skientzug in diesem Winter macht sich bereits Mitte Dezember bemerkbar.

Die letzten Meter Pulverschnee, bevor es auf der Rodelbahn weiter geht

Wieder am Firsingbach angekommen, wechseln wir wieder auf die Rodelbahn und gleiten gemütlich in Richtung Hochfügen. Viel zu schnell sind die 1100hm Abfahrt vorbei, als wir am späten Nachmittag wieder am Auto ankommen. Direkt vor der Heckklappe schwingen wir ab und freuen uns auf die Sitzheizung. Tolle Tourenbedingungen sehr früh im Jahr, aber auch sehr kalt!


Fazit

Der Rosskopf ist eine mittelschwere Skitour oberhalb von Hochfügen. Die Höhendifferenz ist mit 1100hm nicht sonderlich groß, aber durch die Strecke von knapp 10km auf den Gipfel sind 3:30h ohne Pausen sicher nicht zu hoch gegriffen. Im Aufstieg kann man sich entscheiden, ob man über das Sidanjoch oder direkt über die oberen Hänge der Pfundsalm aufsteigt, welche wir in der Abfahrt befahren haben. Hier im oberen Teil unbedingt die Lawinenwarnstufe im Blick behalten. Bei LWS 2 sollten diese im Normalfall kein Problem sein, bei 3 muss man den Hang gut beurteilen. Die Route über das Sidanjoch ist in der Abfahrt zwar möglich, aber skitechnisch weniger ansprechend. Immer auf Rodler aufpassen, damit man im Aufstieg nicht einen Zusammenprall riskiert.

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