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V. HORNSPITZE (3148m)

Landschaftlich reizvolle Skihochtour am Alpenhauptkamm zwischen Turnerkamp und Berliner Spitze.

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Die zweite Skitour unseres Aufenthalts im Tauferer Ahrntal führt Jana und mich an den Hauptkamm der Zillertaler Alpen. Von Weißenbach / Innerhof führt die reizvolle Skitour auf die V. Hornspitze, welche sich als kleine Erhebung in der Gipfelkette gegen die „großen Gipfel“ Großer Möseler, Turnerkamp, Schwarzenstein und Großer Löffler behauptet.

Im Trattenbachtal geht es zunächst durch den Wald aufwärts in Richtung der höher gelegenen Almen

Kurz vor 9 Uhr stehen wir am Eingang des Trattenbachtals auf Ski und machen uns bereit für etwas mehr als 1700 Höhenmeter Aufstieg. Noch ist es bewölkt und wir sind froh, dass uns die Sonne so nicht gleich ab dem Morgen auf die Köpfe scheint. Die Schneelage ist – im Gegensatz zu den meisten anderen Gegenden der Alpen – hier ganz gut und wir steigen zügig durch das Tal aufwärts in Richtung Untere Gögenalm. Die Variante durch das „Moos“ ist nur bei absolut sicheren Verhältnissen zu empfehlen. Da es aber vor nicht allzu langer Zeit geschneit hat und es sehr warm ist, erwarten wir an steilen Hängen durch die fortschreitende Temperatur im Tagesgang noch Nassschneelawinen. Somit entscheiden wir uns an der Trattenalm für die sichere Variante über die Gögenalm und ziehen nach links über einen Forstweg in ein Hochtal hinauf.

Hinten im Talschluss ist das „Moos“ erkennbar, eine steile Alternative
Die Sonne blitzt das erste Mal durch und heizt uns ordentlich ein
Auf dem Weg in Richtung Gögenalm
Oberhalb der Almen geht es in idealem Skigelände aufwärts
Blick in Richtung Turnerkamp

Durch ein schönes Trogtal geht es unterhalb von Pfaffennock und Sattelnock hinauf in Richtung des ehemaligen Trattenbachkees. Schon recht früh ist der Gipfelaufbau mit einem markanten Gratrücken sichtbar. Ein wenig frischt der Wind auf und wir sind ganz froh, dass es eine kleine Abwechslung zu den hohen Temperaturen im Tal gibt. Der Wind hat die Spuren vorangegangener Skitourengeher verweht und so spuren wir den Hang in Richtung „Innere Grüne Platte“ hinauf. Überhaupt sind nur zwei weitere Personen neben uns auf der Route unterwegs und wir genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit an diesem wunderbaren Tag in vollen Zügen. Inzwischen haben sich die Wolken verzogen und die Sonne scheint.

Vorbei am markanten Steinmann geht es immer weiter aufwärts
Warm ist es zwar in der Sonne, der Wind macht jedoch längere Pausen ungemütlich kühl
Der Gratrücken mit dem Gipfelaufbau
Zuletzt geht es zu Fuß dem Gipfel zu
Ein traumhafter Tag im wunderschönen Ahrntal
Rieserfernergruppe mit Hochgall, Wildgall und Schneebiger Nock

Auf den letzten Metern zum Skigipfel, ist das Gipfelkreuz sichtbar und der Hang steilt kurzzeitig deutlich auf. Bei ganz guten Verhältnissen könnte man wohl sogar mit Ski bis zum Gipfel gehen, wir machen an diesem Tag etwa 50 Höhenmeter unter dem Gipfel Skidepot. Auf 3146 Meter steht ein Gipfelkreuz, auch wenn der höchste Punkt noch ein paar Meter entfernt ist. Dieser wäre aber nur durch recht brüchige und ausgesetzte Kletterei erreichbar – in Skistiefeln eher nicht lohnenswert.

Die letzten Meter zum Gipfelkreuz nach einem etwas längeren Anstieg
Vom Winde verweht am Gipfel der V. Hornspitze
Bis in die Lienzer Dolomiten geht der Blick

Wir belassen es beim Gipfel mit Gipfelkreuz und genießen das fantastische Panorama am Hauptkamm. Die Rieserfernergruppe präsentiert sich gegenüber und auch in Richtung Osttirol ist es von hier nicht weit.

Tief- und Weitblicke am Skidepot
Bereit machen für eine lange Abfahrt ins Tal

Wir stapfen zurück zu den Ski und schnallen die Sportgeräte an die Füße. Von hier warten über 1700 Höhenmeter ununterbrochene Abfahrt! Was für ein Genuss – wir schwingen den ersten steileren Hang etwas vorsichtig ab und anschließend genießen wir die Abfahrt in vollen Zügen. Auf ca. 2300 m passieren wir einen markanten Steinmann, hinter dem ein etwas steilerer Teil des Hochtals folgt. Hier kurz einzeln eingefahren, zollen wir den hohen Temperaturen am Nachmittag Rechnung und gehen auf Nummer Sicher.

Auf dem Gebiet des ehemaligen Trattenbachkees quert man am besten frühzeitig orthografisch nach rechts
Rückblick in den oberen Teil der Abfahrt
Ein bisschen Spaß muss sein

Unterhalb der Gögealm passieren wir eine „Telefonzelle“, was uns doch ein wenig überrascht. Ein paar lustige Fotos später setzen wir die Abfahrt in Richtung Talboden fort.

Unterhalb der Trattenalm bleiben wir nicht im Talboden, sondern fahren auf der Fahrstraße auf der östlichen Talseite ab. Keine gute Idee wie sich herausstellt, denn die steilen Lawinenstriche sind mit riesigen frischen Nassschneelawinen gefüllt und wir kommen über den ersten Kegel nur sehr mühsam drüber. Wir fahren durch den Wald hinunter in den Talboden und folgen der Aufstiegsspur dem Tal hinaus in Richtung „Lederhosenalm“, wo wir geparkt haben.

Eine tolle Abfahrt und ein leckeres Stück Kuchen im Gepäck machen wir uns von Weißenbach auf den Weg zurück nach Sand in Taufers.


Fazit

Die V. Hornspitze ist eine technisch eher leichte, dafür konditionell anspruchsvolle Skitour am Alpenhauptkamm. Durch die südseitige Exposition ist das Risiko für trockene Lawinen nach einem Neuschneefall schneller abnehmend, jedoch quert man im Anstieg und in der Abfahrt immer wieder unter steilen Passagen, wo auf Nassschneelawinen geachtet werden sollte. Die Abfahrtsvariante direkt über das „Moos“ sollte nur bei sehr stabilen Verhältnissen gewählt werden.

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